CORONA TICKER: KEINE CORONA-IMPFUNG MEHR FÜR KINDER UND JUGENDLICHE

Bisher wurden in der Pandemie gesonderte Covid-19-Impfempfehlungen ausgesprochen, die immer wieder angepasst wurden. Der jetzige Schritt ist quasi als Übergang vom Pandemie- in den Normalmodus zu werten. Alle aktuellen News finden Sie im Corona-Ticker auf FOCUS online.

News zu Corona vom 27. Mai 2023

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Neue Empfehlung: Keine Corona-Impfung mehr für Kinder und Jugendliche

Samstag, 27.Mai, 16.25 Uhr: Für gesunde Säuglinge, Kinder und Jugendliche empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) angesichts der abgeschwächten Pandemie-Lage künftig keine Corona-Impfung mehr. Gesunden Erwachsenen bis 59 Jahren und Schwangeren werden keine weiteren Auffrischimpfungen empfohlen – sie sollten aber eine Basis-Immunität erreicht haben. Menschen ab 60 hingegen sollten einen jährlichen Booster bekommen. So sehen es die erneuerten Empfehlungen für die Covid-19-Impfung der Stiko vor, die das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstag veröffentlichte.

Mit den Neuerungen nimmt die Stiko die Covid-19-Impfung in ihre allgemeinen Impfempfehlungen 2023 auf. Bisher hatte das Gremium in der Pandemie gesonderte Covid-19-Impfempfehlungen ausgesprochen, die immer wieder angepasst wurden. Der jetzige Schritt ist quasi als Übergang vom Pandemie- in den Normalmodus zu werten. Die Stiko beim RKI hatte die Empfehlungen bereits Ende April vorgestellt. Der Beschlussentwurf war dann noch an die Bundesländer und Fachkreise gegangen.

Neben den ab 60-Jährigen gilt die Booster-Empfehlung auch für Bewohner von Pflegeeinrichtungen und Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen ab einem Alter von sechs Monaten sowie für Menschen, die in Medizin und Pflege arbeiten und dadurch ein erhöhtes Infektionsrisiko haben. Auch Familienangehörige und enge Kontaktpersonen von Menschen, bei denen die Impfung vermutlich keine schützende Wirkung zeigt, sollen weitere Auffrischimpfungen erhalten. Bevorzugter Zeitpunkt ist der Herbst, wie von der Grippeschutzimpfung bekannt. Das soll schweren Krankheitsverläufen vorbeugen.

Neue Verhandlungen mit Pfizer: EU muss weniger Impfstoff abnehmen

17.22 Uhr: Die EU-Kommission hat sich mit dem Impfstoffhersteller Biontech/Pfizer auf geänderte Bedingungen für die Lieferung des Corona-Vakzins geeinigt. Die EU-Länder müssen künftig weniger Impfdosen abnehmen und haben länger Zeit für den Kauf neuer Chargen, wie die Brüsseler Behörde am Freitag mitteilte. Die ursprünglich vereinbarten Dosen könnten nun in fakultative Bestellungen umgewandelt werden, sofern die jeweiligen EU-Länder dafür eine Gebühr zahlten. Wie viel weniger Impfdosen nun gekauft werden müssen, teilte die EU-Kommission nicht mit.

Die EU verpflichtete sich 2021 zum Kauf von zunächst 900 Millionen Dosen, mit der Option auf weitere 900 Millionen Dosen. Mehrere Länder kritisierten den Deal zuletzt, weil der Bedarf an Impfstoff inzwischen nicht mehr so groß sei und viele Dosen vernichtet werden müssten.

Die deutsche Zahlungsverpflichtung gegenüber dem Hersteller Biontech/Pfizer von 2,1 Milliarden Euro verringert sich dadurch voraussichtlich insgesamt um 500 Millionen Euro. Das geht aus Unterlagen des Gesundheitsministeriums für den Haushaltsausschuss hervor, die der dpa vorliegen.

Neue Corona-Welle in China: Zig-Millionen Infektionen pro Woche

Freitag, 26. Mai, 10.35 Uhr: Mit Zig-Millionen Infektionen pro Woche rollt gegenwärtig eine neue Corona-Welle durch China. Die Zahl der Ansteckungen steigt seit Wochen stetig an. Allein in Peking ist Covid-19 seit vier Wochen wieder das vorherrschende Virus unter allen Infektionskrankheiten, wie die Gesundheitskommission der Hauptstadt am Freitag mitteilte. Schulen in einigen Teilen Chinas wurden aufgefordert, wachsam zu sein und Vorbeugungsmaßnahmen zu ergreifen.

Der führende chinesische Epidemiologe Zhong Nanshan erwartet für Ende Juni mit rund 65 Millionen Neuinfektionen pro Woche den Höhepunkt der Welle. Der Anstieg sei „erwartet“. Er geht laut Staatsmedien von gegenwärtig rund 40 Millionen Infektionen wöchentlich aus. Experten wiesen auf die nachlassende Immunität nach der massiven Corona-Welle im Dezember und Januar hin, als sich nach vagen Schätzungen 80 bis 90 Prozent der 1,4 Milliarden Chinesen infiziert hatten.

Amtliche Daten zur Zahl der Toten im Winter liegen nicht vor. Schätzungen ausländischer Experten gehen von rund einer Million aus. Das Verwaltungsministerium verschob nach Medienberichten die am Mittwoch erwartete reguläre Veröffentlichung zur Zahl der Sterbefälle im vierten Quartal 2022. Wegen der vielen Corona-Toten waren die Krematorien überfordert gewesen.

Nach knapp drei Jahren hatte Chinas Regierung Anfang Dezember ihre strenge Null-Covid-Strategie mit Lockdowns, Zwangsquarantäne und Massentests abrupt aufgegeben – ohne dass Krankenhäuser darauf vorbereitet waren. Ein ähnlich große Welle wie damals wird jetzt allerdings nicht erwartet. Doch warnten die Gesundheitsbehörden, dass weiterhin ältere und kranke Menschen besonders gefährdet seien.

Vorherrschend sei die XXB-Omikron-Variante, die sich schneller verbreite und leichter der Immunabwehr entkomme. Es gebe aber keine wesentlichen Veränderungen im Krankheitsverlauf. Wer im Winter infiziert gewesen sei, könne bei einer neuerlichen Ansteckung mit milderen Symptomen rechnen, meinten Experten in Staatsmedien.

Kritiker wiesen darauf hin, dass die Impfkampagne seit dem Winter nicht mehr intensiv vorangetrieben wurde. Die Behörden berichteten, zwei Impfstoffe seien jetzt zugelassen worden, um speziell gegen die XXB-Variante vorzugehen. Wann sie auf den Markt kommen, war aber unklar. Es hieß nur „bald“. Moderne mRNA-Impfstoffe aus dem Ausland sind in China weiter nicht zugelassen.

Biontech: Können rasch auf neue Corona-Varianten reagieren

19.50 Uhr: Der Chef des Impfstoffherstellers Biontech rechnet mit einer anhaltenden Präsenz des Coronavirus Sars-CoV-2. Die Corona-Pandemie gelte zwar aktuell als kontrolliert, sagte der Vorstandsvorsitzende und Biontech-Mitgründer Ugur Sahin am Donnerstag auf der Hauptversammlung in Mainz. Sars-CoV-2 werde aber vermutlich noch über Jahre präsent sein und stetig neue Varianten entwickeln.

Der Ansatz von Biontech beinhalte daher die Anpassung der Impfstoffe an saisonale Varianten und die kontinuierliche Beobachtung potenziell bedenklicher neuer Varianten weltweit, berichtete Sahin. Das Unternehmen sei in der Lage, rasch auf neue pandemische Sars-CoV-2-Varianten zu reagieren und das auch über den Kontext saisonaler Impfstoffanpassungen hinaus. Er gehe davon aus, dass saisonale Covid-19-Impfungen mit der Zeit eine Impfquote erreichen können, die der der Grippeimpfungen ähnlich sei.

Ein zentrales Anliegen von Biontech sei auch die Entwicklung von Immuntherapien für die Behandlung von Krebs, berichtete der Vorstandschef auf dem Aktionärstreffen. Derzeit gebe es 20 Programme in der Onkologie und sieben Programme im Bereich der Infektionskrankheiten. Das Unternehmen wolle mit seinen Medikamenten einen Beitrag leisten, personalisierte Krebstherapie verfügbar zu machen. Biontech habe dabei bereits für unterschiedliche Ansätze den klinischen Wirksamkeitsnachweis erbracht.

Ziel sei, individuelle maßgeschneiderte Therapie für jeden einzelnen Patienten zu entwickelt und somit eine neue Generation von Präzisionstherapeutika zur Verfügung stellen, sagte Sahin. Dabei soll das gesamte Kontinuum der Krebsbehandlung abgedeckt werden.

Neue Empfehlung: Keine Corona-Impfung mehr für Kinder und Jugendliche

Donnerstag, 25. Mai, 19.47 Uhr: Für gesunde Säuglinge, Kinder und Jugendliche empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) angesichts der abgeschwächten Pandemie-Lage künftig keine Corona-Impfung mehr. Gesunden Erwachsenen bis 59 Jahren und Schwangeren werden keine weiteren Auffrischimpfungen empfohlen – sie sollten aber eine Basis-Immunität erreicht haben. Menschen ab 60 hingegen sollten einen jährlichen Booster bekommen. So sehen es die erneuerten Empfehlungen für die Covid-19-Impfung der Stiko vor, die das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstag veröffentlichte.

Mit den Neuerungen nimmt die Stiko die Covid-19-Impfung in ihre allgemeinen Impfempfehlungen 2023 auf. Bisher hatte das Gremium in der Pandemie gesonderte Covid-19-Impfempfehlungen ausgesprochen, die immer wieder angepasst wurden. Der jetzige Schritt ist quasi als Übergang vom Pandemie- in den Normalmodus zu werten.

Die Stiko beim RKI hatte die Empfehlungen bereits Ende April vorgestellt. Der Beschlussentwurf war dann noch an die Bundesländer und Fachkreise gegangen.

Den Wegfall der Impfempfehlung für unter 18-Jährige begründet die Stiko in den endgültigen Empfehlungen mit überwiegend milden Verläufen und der geringen Zahl an Krankenhauseinweisungen.

Neben den ab 60-Jährigen gilt die Booster-Empfehlung auch für Bewohner von Pflegeeinrichtungen und Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen ab einem Alter von sechs Monaten sowie für Menschen, die in Medizin und Pflege arbeiten und dadurch ein erhöhtes Infektionsrisiko haben. Auch Familienangehörige und enge Kontaktpersonen von Menschen, bei denen die Impfung vermutlich keine schützende Wirkung zeigt, sollen weitere Auffrischimpfungen erhalten. Bevorzugter Zeitpunkt ist der Herbst, wie von der Grippeschutzimpfung bekannt.

„Ziel der Covid-19-Impfung ist es weiterhin, schwere Krankheitsverläufe, Hospitalisierungen und Tod sowie Langzeitfolgen nach Covid-19 in der gesamten Bevölkerung zu reduzieren“, heißt es in den Empfehlungen.

Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden in Deutschland mehr als 38,4 Millionen Covid-19-Infektionen und rund 174 000 Todesfälle registriert (Stand 25. Mai). Seit Anfang diesen Jahres gehen die Fallzahlen laut RKI deutlich zurück.

Viele Menschen in Deutschland haben dem RKI zufolge eine Basisimmunität aufgebaut: durch mindestens zwei Impfungen plus Auffrischimpfung oder Infektion. Mindestens die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland habe eine Corona-Infektion durchgemacht, schätzt die Behörde. Ein Großteil der Menschen sei geimpft.

Vollständige Entwarnung gibt das RKI allerdings nicht: Neue Virusvarianten – vor denen durchgemachte Infektionen oder eine Impfung möglicherweise weniger gut schützen – könnten weiterhin auftreten. Außerdem sei nicht zuverlässig bekannt, wie lange die bisherige Impfung schütze. Wie sich die Lage künftig entwickle, sei daher unvorhersehbar.

Wegen Corona: WHO-Chef drängt auf „historisches“ Pandemie-Abkommen

Montag, 22. Mai 2023, 06.13 Uhr: Nach den verheerenden Auswirkungen des Coronavirus drängt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf ein „historisches“ Abkommen zum Umgang mit künftigen Pandemien. „Wir können nicht einfach weitermachen wie bisher“, sagte am Sonntag WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus zur Eröffnung der Jahresversammlung der UN-Organisation in Genf. Auf dieser beraten die WHO-Mitgliedstaaten bis Ende des Monats unter anderem über den Umgang mit weltweiten Gesundheitsrisiken, darunter mögliche künftige Pandemien.

Konkret wird derzeit über eine bessere Vorbeugung gegenüber Pandemien und einem möglichen besseren Umgang mit ihnen als bei Corona beraten. Die Verhandlungen über ein entsprechendes internationales Abkommen stehen noch am Anfang, bis zur nächsten WHO-Jahresversammlung im Mai 2024 sollen sie aber abgeschlossen sein.

„Der Pandemie-Vertrag, über den die Mitgliedstaaten derzeit verhandeln, muss ein historischer Vertrag werden“, forderte Tedros. Es müsse einen „Paradigmenwechsel bei der weltweiten Gesundheitspolitik“ geben. Dabei müsse anerkannt werden, „dass unsere Schicksale miteinander verbunden sind“.

Während der Corona-Pandemie hatte es immer wieder Vorwürfe vor allem an reiche Industriestaaten gegeben, dass diese nur ihre eigenen Interessen verfolgten und beispielsweise bei Impfstoffen die Bedürfnisse armer Länder ignorierten. Weltweit kamen durch die Corona-Pandemie nach WHO-Angaben mindestens 20 Millionen Menschen ums Leben.

So viel mussten die Bürger wegen Corona-Verstößen in Mecklenburg-Vorpommern blechen

Sonntag, 21. Mai, 9.14 Uhr: Die Landkreise und kreisfreien Städte in Mecklenburg-Vorpommern haben wegen Verstößen gegen die Corona-Schutzmaßnahmen von 2020 bis Anfang 2023 Bußgelder in Höhe von gut 1,2 Millionen Euro verhängt. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage des AfD-Landtagsabgeordneten Martin Schmidt hervor. Die Regierung hatte zur Beantwortung eine Abfrage bei den Kommunen gestartet.

Demnach leiteten die Ordnungsämter mehr als 14 100 Ordnungswidrigkeitsverfahren ein, knapp 7500 endeten mit einem Bußgeld. Die meisten Verfahren gab es den Angaben zufolge im Landkreis Vorpommern-Rügen mit rund 4000. Dort war auch die Summe der Bußgelder mit rund 457 000 Euro in den Jahren 2020 bis 2022 am höchsten. Nach früheren Angaben des Landkreises handelte es sich am häufigsten um Verstöße gegen Kontaktbeschränkungen und die zwischenzeitlich verbotene Einreise von Auswärtigen.

In Schwerin wurden bis einschließlich 2023 gut 282 000 Euro Bußgelder verhängt, in Rostock waren es 220 000 Euro. Am unteren Ende der Skala rangiert der Landkreis Ludwigslust-Parchim mit rund 4800 Euro Bußgeldern. Dort leiteten die Behörden nur 254 Verfahren ein, von denen 45 zu einem Bußgeld führten.

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